Politik

„Es sind die kleinen und großen Erfolge, die mich motivieren“

Infostand des Weltladen Greifswald

Weltladen-Mitarbeiter_innen verkaufen fair gehandelte Produkte. Aber nicht nur: Sie sind auch Aktivist_innen für den Fairen Handel. Sie führen Bildungsarbeit durch und fordern politische Veränderungen, damit die ungerechten Strukturen im Welthandel der Vergangenheit angehören. Eine von ihnen ist Becki, die sich im Weltladen Greifswald ehrenamtlich engagiert.

Becki, warum engagierst Du Dich ehrenamtlich?

Weil ich aktiv etwas verändern möchte. Der Faire Handel ist so facettenreich und es sind die kleinen und großen Erfolge, wie jüngst die Verabschiedung des EU-Lieferkettengesetzes, was mich motiviert. Die Arbeit im Weltladen gibt mir die Möglichkeit, mich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen zu engagieren. Dazu kommt der Austausch mit anderen Engagierten, den ich als sehr bereichernd empfinde.

Welche Aufgaben übernimmst Du im Weltladen?

Im Weltladen übernehme ich regelmäßig Ladendienste, neben dem Verkauf fair gehandelter Produkte spielt auch die Beratung und der Austausch mit Kund_innen eine große Rolle. Zusätzlich koordiniere ich die Bildungs- und Vernetzungsarbeit des dazugehörigen Vereins. Als Vorständin des Dachverbands beteilige ich mich aktiv am Weltladentag, dem politischen Aktionstag der Weltläden, an dem bundesweit vielzählige Aktionen stattfinden, um auf ein gemeinsames Anliegen des Fairen Handels aufmerksam zu machen. In diesem Jahr geht es unter dem Motto „Für Klimaschäden Verantwortung übernehmen“ um Klimagerechtigkeit.

Wie bist Du zu Deinem Engagement gekommen?

Durch einen Besuch im Weltladen in meinem Wohnort. Dort sah ich einen Aushang, dass ehrenamtliche Mitarbeiter_innen gesucht werden. Im Gespräch und in der Einarbeitung wurde deutlich, dass es nicht nur um den Verkauf fair gehandelter Produkte geht. Ebenso spielen Bildungsarbeit und politische Arbeit eine wesentliche Rolle. Die Vielseitigkeit fand und finde ich immer noch spannend.

Welche Herausforderungen siehst Du im ehrenamtlichen Engagement?

Die größten Herausforderungen sehe ich einerseits in der Gewinnung ehrenamtlich Engagierter und anderseits beim Halten derjenigen, die sich bereits engagieren. In einem Verein mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen ist es wichtig, eine gute Balance zu finden, damit sich alle mitgenommen fühlen.

Was wünscht Du Dir für die Zukunft des Engagements?

Ich wünsche mir eine verlässliche Kontinuität in der ehrenamtlichen Arbeit. Das wir mehr Menschen aller Altersgruppen für das Ehrenamt und unsere Anliegen begeistern können. Das ein besserer Austausch beziehungsweise eine bessere Vernetzung verschiedener Akteur_innen untereinander stattfindet. Dadurch könnten sie sich in ihrer Arbeit ergänzen und unterstützen.


Ehrenamtliches Engagement ist eine starke und wertvolle Stütze unserer Gesellschaft. Es wirkt lokal, aber auch global – nicht nur, wenn es um Entwicklungszusammenarbeit geht. Die Schaffung eines Bewusstseins dafür, dass es Sinn macht, solidarisch zu sein, sich für Gerechtigkeit und eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft einzusetzen, bringt uns einer Welt näher, die allen Menschen eine bessere und sichere Zukunft ermöglicht. Mit der Blogserie „Eine-Welt-Engagement“, in der Menschen über ihren Einsatz für globale Gerechtigkeit berichten, möchte VENRO den Engagierten zu mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung verhelfen und auf die immense Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement hinweisen.

Erfahren Sie mehr über das vielfältige Engagement für globale Gerechtigkeit:

„Alles fing an mit einer kleinen Anzeige in der Hamburger Morgenpost“ (Gabriele, Kindernothilfe)

„Ich möchte versuchen, die Welt ein Stückchen besser zu machen“ (Franziska, Oxfam-Shop)

„Die Politiknähe und die spannenden Menschen machen das Engagement so charmant“ (Ratin, Globale Bildungskampagne)

„Ich wünsche mir bessere Austauschmöglichkeiten für Freiwillige“ (Esthela, Erd-Charta-Netzwerk)