Politik

„Ich wünsche mir bessere Austauschmöglichkeiten für Freiwillige“

Die Erd-Charta-Multiplikator_innen

Das Erd-Charta-Netzwerk ruft alle Menschen auf der Welt dazu auf, einen neuen Sinn für gemeinsame Verantwortung zu entwickeln, und schärft das Bewusstsein für globale Zusammenhänge. Esthela engagiert sich bei dem Netzwerk in der Bildungsarbeit. Um ehrenamtliches Engagement zu stärken, wünscht sie sich einen besseren Austausch zwischen Freiwilligen, mehr Sichtbarkeit und mehr Mittel für gute Weiterbildungsmöglichkeiten.

Esthela, warum engagierst Du Dich beim Erd-Charta-Netzwerk?

Das Engagement bereitet mir große Freude, – vor allem der Austausch mit Menschen, die die gleichen Ziele verfolgen, sowie das Gefühl, einen Beitrag zu einer gerechten Welt zu leisten und etwas für das Gemeinwohl zu tun. Außerdem hilft mir das Engagement bei meiner persönlichen Entwicklung.

Welche Aufgaben übernimmst Du bei dem Netzwerk?

Meine Kenntnisse als Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung setze ich in Workshops zu verschiedenen Themen ein. Im Zentrum steht das Globale Lernen. Ich engagiere mich auch für Kinderrechte, interkulturellen Austausch und bin aktiv im Café International.

Wie bist Du zu Deinem Engagement gekommen?

Ich sah in dem Engagement eine Möglichkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten, die bereits positive Veränderungen in der Welt bewirken und gemeinsam einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Als ich in Deutschland ankam, engagierte ich mich als erstes im „Weltladen“, der damals noch „Dritte Welt Laden“ hieß. Mein Engagement für die Erd-Charta Deutschland begann ich, nachdem ich mein Diplom als Bildungsreferentin bei Earth Charter International und der University for Peace in Costa Rica gemacht hatte. Diese Verbindung zwischen lokalem und globalem Handeln, die Zusammenarbeit zwischen Europa und Lateinamerika und das Engagement für eine nachhaltige Entwicklung auf internationaler Ebene waren mir sehr wichtig.

Welche Herausforderungen siehst Du im ehrenamtlichen Engagement?

Zeitmanagement: Es kann schwierig sein, die Zeit zwischen Engagement und beruflichen und familiären Verpflichtungen aufzuteilen. Für die Organisationen, die ehrenamtliche Arbeit ermöglichen, können die fehlenden finanziellen Mittel eine große Herausforderung sein: Für Aktivitäten und für Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um die Kompetenzen der Freiwilligen zu stärken.

Was wünschst du dir für die Zukunft des ehrenamtlichen Engagements?

Ich wünsche mir, dass die Kommunikation und der Austausch zwischen Freiwilligen sowie zwischen Freiwilligen und gemeinnützigen Organisationen besser gefördert wird, aber auch mehr Sichtbarkeit in der breiten Öffentlichkeit, damit die Gesellschaft mehr über die positive Wirkung von Engagement erfährt. Wichtig sind zudem mehr finanzielle Mittel für Schulungen zur Kompetenzentwicklung von Engagierten sowie für Weiterbildungen zum Thema Stärkere Integration von Technologie. Auch würde ich mir regelmäßige Treffen wünschen, um zu sehen, welche Fortschritte wir gemacht haben, was wir nach einer gewissen Zeit erreicht haben, welche Herausforderungen wir bewältigen können und wie.


Ehrenamtliches Engagement ist eine starke und wertvolle Stütze unserer Gesellschaft. Sie wirkt lokal, aber auch global – nicht nur, wenn es um Entwicklungszusammenarbeit geht. Die Schaffung eines Bewusstseins dafür, dass es Sinn macht, solidarisch zu sein, sich für Gerechtigkeit und eine nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft einzusetzen, bringt uns einer Welt näher, die allen Menschen eine bessere und sichere Zukunft ermöglicht. Mit der Blogserie „Eine-Welt-Engagement“, in der Menschen über ihren Einsatz für globale Gerechtigkeit berichten, möchte VENRO den Engagierten zu mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung verhelfen und auf die immense Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement hinweisen.

Lesen Sie dazu auch:

„Ich möchte versuchen, die Welt ein Stückchen besser zu machen“ (Franziska, Oxfam-Shop)

„Die Politiknähe und die spannenden Menschen machen das Engagement so charmant“ (Ratin, Globale Bildungskampagne)